Ausgelöst wurde der Preisanstieg 2021 durch die Wirtschaftsaktivitäten in Asien, die durch die Entspannung der Corona-Situation dort deutlich schneller anzogen als in Deutschland. Gleichzeitig sorgten geringe Erträge aus Windenergie in vielen Teilen der Welt zu einer höheren Nachfrage nach anderen Energieträgern. Das verfügbare Angebot von Gas konnte mit dieser Nachfrageentwicklung nicht mithalten.
Zunächst sind die Preise an der Börse kräftig angestiegen. Einige Versorger haben ihre Einkaufsstrategie zu Großteilen auf den in der Vergangenheit häufig günstigen Spotmarkt gesetzt. Durch die drastisch gestiegenen Einkaufspreise haben viele von ihnen aus wirtschaftlichen Gründen die Energie-Belieferung eingestellt. Betroffene Kunden werden durch beispielsweise den Grundversorger weiter mit Gas versorgt. Dieser muss aufgrund der Menge an Kunden kurzfristig große Gas-Mengen im Energiehandel zukaufen – zu einem Zeitpunkt mit extrem hohen Energiepreisen an der Börse.
Durch den kalten Winter 2020/2021 wurde mehr Gas benötigt und vermehrt aus den Speichern ausgespeichert. Die Speicher konnten im Sommer 2021 nicht vollständig befüllt werden. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und in der Folge geringere und später ausbleibende russische Erdgaslieferungen, haben die Situation zusätzlich verschärft. Durch die Einsparung von Gas und den raschen Aufbau einer deutschen Importinfrastruktur für Flüssigerdgas wird sich die Preissituation künftig wieder zunehmend entspannen.